Unsere ArbeitsweiseDer Aktionsbus Sichtwechsel möchte entwicklungspolitische Bildungsarbeit
durch globales Lernen vermitteln.
Globales Lernen
Definition Globales Lernen:
Globales Lernen versteht sich als pädagogische Antwort auf globale Entwicklungs-
und Zukunftsfragen. Es ist eine Antwort auf die Globalisierung und damit verbundene
Risiken. Es lässt sich durch vier Grundaspekte kennzeichnen:
- Horizonterweiterung (Weltsicht) und Vernetzung (lokal-global),
- Zukunftsorientierung (zukunftsfähige Entwicklung),
- Wertschätzung kultureller Vielfalt und Orientierung an ethischen Prinzipien
und
- Öffnung der Lernformen
(Quelle: www.globales-lernen.de , Januar 2004)
Es stellt sich die Frage, warum eine entwicklungspolitische Öffentlichkeits-
und Bildungsarbeit vonnöten ist. Festzustellen ist, dass die "Eine
Welt" in der Prioritätenliste weiterhin nicht auf den vorderen Plätzen
- dies gilt für die große Politik wie für die Interessen von
Schülerinnen und Schülern oder Kursteilnehmern - steht. Bei vielen
politischen Entscheidungen ist entwicklungspolitische oder ökologische
Verantwortung kaum zu entdecken. Wozu also "Globales Lernen"?, ist
deshalb die immer wieder berechtigte Frage von jenen, die Eine-Welt-Themen in
Schule oder Bildungsarbeit zur Sprache bringen sollen.
Auf der einen Seite ist der große Trend zu einer planetarischen Gesellschaft
bereits im Gange (Stichwort: Globalisierung (1)). Auf der anderen Seite sehen "Katastrophisten"
diesen Trend als falsch an, da er an den ökonomischen (wirtschaftlichen),
sozialen und ökologischen Spannungen zu Grunde gehen kann. Wenn also der
Übergang zu einer planetarischen Gesellschaft gelingen soll, müssen
dieejnigen Kräfte gestärkt werden, die diese Erneuerung in sozialer und ökologischer
Verantwortung gestalten. Hierzu gehört auch die Einsicht der Öffentlichkeit
in die Notwendigkeit eines Wandels und ein Überdenken der Werte, die der
Lebensqualität, der Solidarität und der Nachhaltigkeit (2) zugrunde liegen.
Hier also könnte die Aufgabe und Chance des "Globalen Lernens"
liegen. In einer Zeit großer Umbrüche jene globalen Perspektiven
einbringen und wach halten, ohne die es keine Zukunft geben wird.
Umwelt- und Entwicklungsfragen sind bei Jugendlichen, wenn nachgehakt wird, durchaus
sehr präsent. Andererseits ist die Anzahl der im Umwelt- und Entwicklungsbereich
engagierten Jugendlichen, wie oben beschrieben wurde, sehr begrenzt. Viele Organisationen
haben große Schwierigkeiten, Jugendliche für ihre Arbeit zu gewinnen.
Für die meisten Jugendlichen stehen Beschäftigungen im Vordergrund,
die mit positiven Einstellungen und Orientierungen verbunden sind. Deshalb ist
es gerade für Jugendliche wichtig, dass auch bei dem Thema "Eine Welt"
nicht vorwiegend abschreckende Elendsszenarien präsentiert, sondern positive
Anknüpfungen und Verhaltensperspektiven aufgezeigt werden.
Das Aktionsmobil des Vereins für Soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen
e.V. sieht sich aufgrund dieser Tatsache für bestimmte Themen der "Einen-Welt"
verantwortlich und möchte diese an den Schulen und in Jugendzentren in
der Arbeit mit Jugendlichen und mit MultiplikatorInnen im südwestfälischen
Raum handlungsorientiert (3) durch globales Lernen vermitteln.
Fußnoten
(1) Definition: schlagwortartige Bezeichnung für die strategische Ausrichtung
international operierender
Unternehmen und Finanzmärkte; unter Ausnutzung der in den verschiedenen Ländern
jeweils möglichen Kosten- und Standortvorteile wird eine Erhöhung der
Wettbewerbschancen erreicht. (Quelle: www.wissen.de Stichwort Globalisierung,
Januar 2004)
(2) Definition: Die Wirtschafts- und Entwicklungspolitik sollen so ausgerichtet werden,
dass heutige Entwicklungen keine negativen Auswirkungen auf künftige Generationen
haben. Zentraler Punkt der Diskussion ist die Erkenntnis, dass nicht zuletzt die
unterschiedlichen Interessen von Entwicklungsländern und Industriestaaten
gravierende Probleme für die Umwelt mit sich bringen. Die Industriestaaten
einigten sich bei den unterschiedlichen Konferenzen zum Thema Nachhaltigkeit darauf,
einen schonenderen Umgang mit Ressourcen anzustreben. Weitere Ziele der Nachhaltigkeit
sind: Armutsbekämpfung, Bevölkerungskontrolle, Erleichterung der Schuldenlast,
gerechtere Handelsbedingungen für die Entwicklungsländer, Einsatz neuer
Technologien und die Demokratisierung von Entscheidungsprozessen (wobei diese
die Umweltbelastung und soziale Kosten miteinbeziehen und so eine nachhaltige
Entwicklung garantieren). (Quelle: www.wissen.de à Stichwort Nachhaltigkeit,
Januar 2004)
(3)Definition: Handlungsorientierung: Lehren und Lernen mit Kopf, Herz und Hand:
Methodisches Handeln des Lehrers besteht aus der Inszenierung des Unterrichts
durch zielgerichtete Organisation der Arbeit, durch soziale Interaktion und sinnstiftende
Verständigung mit den Schülern.
Unterrichtsmethodische Handlungskompetenz von Lehrern besteht in der Fähigkeit,
in immer wieder neuen, nie genau vorhersehbaren Unterrichtssituationen Lernprozesse
der Schüler zielorientiert, selbständig und unter Beachtung der institutionellen
Rahmenbedingungen zu organisieren.
Unterrichtsmethodisches Theoriewissen besteht aus dem an Hochschulen und in der
Fachliteratur vertretenen, im akademischen Theoriestreit weiterentwickelten, auf
unterschiedlichen Ebenen theoretischer Reflexion entfalteten Wissen über
Strukturen, Voraussetzungen und Konsequenzen schulisch institutionalisierter Lehr-
und Lernprozesse.
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